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WAS PASSIERT IM GEHIRN UND IN DER PSYCHE? – WIE DROGEN WIRKEN 

Unser Gehirn steuert alles, was wir fühlen, denken und tun. Wenn Drogen ins Spiel kommen, verändern sie diese Abläufe – manchmal stark. In diesem Text erklären wir verständlich, was im Gehirn dabei passiert, warum bestimmte Wirkungen entstehen und welche Gefahren damit verbunden sind.  

Im ersten Teil unseres Artikels beleuchten wir die Auswirkungen von Drogen auf die Psyche. Dazu haben wir uns drei Beispiel-Drogen ausgesucht: Cannabis („schwächer“ & legalisiert), Kokain (intensiver & die beliebteste Droge in Deutschland) und Crystal Meth (intensiver). 

Drogen haben auf die Psyche verschiedene Auswirkungen. Sie verändern die Botenstoffe1 und verzerren das Dopaminsystem2, weil sehr viel Dopamin wegen des Konsums ausgeschüttet wird. Sie verändern Serotonin3, GABA4 und Noradrenalin5. Zudem kommt es zu einer Störung der normalen Gehirnkommunikation. Drogen lösen einen kurzfristigen „Kick“ aus, der das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, das die Motivation und das Lustempfinden steuert. Durch die künstlich starken Dopamin-Ausschüttungen wird das Verlangen nach dem nächsten „Kick“ immer stärker und dies erhöht das Risiko für die Abhängigkeit. Man gewöhnt sich daran, diesen Dopaminschuss nur noch von Drogen zu bekommen. Alltägliche Dinge, wie Freunde treffen, Sport oder Hobbies lösen weniger Dopamin aus als die Drogen und dadurch sinken Freude und Motivation daran. Nach dem Konsum fühlt man Entspannung oder Euphorie6, aber der Konsum kann auch Angst, Paranoia und allgemeine Stimmungsschwankungen auslösen. Das Denken und die Wahrnehmung werden auch angegriffen; Drogen verursachen Konzentrationsprobleme, ein schlechteres Urteilsvermögen und sie verändern die Sinneswahrnehmung. Natürlich gibt es auch psychische Risiken, die ausgelöst werden, wie die Verstärkung von Angst, Depressionen und Schlafstörungen. Vor allem für Jugendliche ist der Konsum besonders riskant, weil Drogen eine stärkere Wirkung auf Motivation und Gefühle und ein höheres Risiko für spätere psychische Probleme haben. 

Die Unterschiede von „schwächeren“ und „intensiveren“ Drogen auf die Wirkung der Psyche 

Zwischen „schwächeren“ Drogen (z.B. Cannabis) und „intensiveren“ Drogen (z.B. Kokain & Crystal Meth) gibt es einen Unterschied in der typischen Auswirkung auf die Psyche. Bei den „schwächeren“ Drogen wirkt die Einnahme entspannend, euphorisierend und stress- oder angstlindernd, aber sie verändert auch die Wahrnehmung und kann manchmal auch Angst verstärkend wirken. Bei „intensiveren“ Drogen ist die Wirkung je nach Stoff anders. Kokain und Meth lösen extreme Euphorie, Selbstüberschätzung und Wachheit aus.  

Auch bezüglich der psychischen Risiken gibt es Unterschiede zwischen „schwächeren“ und „intensiveren“ Drogen. Bei den „schwächeren“ kann es zu Angst- oder Panikattacken, kurzzeitigen Konzentrationsstörungen und zum erhöhten Abhängigkeitspotenzial kommen. Ihre regelmäßige Nutzung erhöht die Wahrscheinlichkeit für depressive Verstimmungen, Antriebsprobleme und emotionale Instabilität. „Intensivere“ Drogen können zu hohem Abhängigkeitspotential, starken Stimmungsschwankungen, Psychosen (durch Stimulanzien7 oder Halluzinogene8), starken Angstzuständen („Bad Trips“), Depressionen oder schwerer Erschöpfung nach dem Konsum, und Realitätsverlust und Kontrollverlust während des Rausches führen. 

Aber warum wirken sich „intensivere“ Drogen oft gefährlicher auf die Psyche aus? 

Das liegt an mehreren Faktoren:

1. Der höhere Eingriff in die Neurotransmittersysteme9 führt zu schnelleren und extremeren Änderungen von Dopamin, Serotonin und Noradrenalin.

2. Die stärkeren Schwankungen machen depressiv und ängstlich.

3. Es besteht ein hohes Suchtrisiko durch die chronische Veränderung der Motivation des Belohnungssystem und der emotionalen Stabilität.

4. Die Wahrscheinlichkeit für psychotische Episoden, vor allem bei Stimulanzien oder Halluzinogenen, ist höher.  

Auch wenn „intensivere“ Drogen gefährlicher auf die Psyche wirken, macht das „schwächere“ Drogen auf keinen Fall ungefährlicher. 

Wichtig ist auch, dass Faktoren wie psychische Vorerkrankungen, genetische Veranlagungen, Konsumhäufigkeit, Alter und persönliche Umstände viel stärker bestimmen, wie eine Substanz wirkt. 

Wie schwächer und intensiver wirkende Drogen sich langfristig auf die Psyche auswirken  

Was passiert bei langem Konsum grundsätzlich? 

Unabhängig von der Art der Substanz gibt es typische psychische Auswirkungen, wie Abhängigkeit, schlechtere Gefühlsregulation, erhöhte Reizbarkeit, Angst oder Depressionen, soziale Probleme (Isolation, Streit, Leistungsabfall), Verlust von Interessen und deutlich niedrigere Stressbelastbarkeit.  

„Schwächere“ Drogen: 

Langfristiger Konsum von „schwächeren“ Drogen löst psychische Abhängigkeit, Ängste und erhöhte Nervosität, depressive Stimmung und Antriebslosigkeit, Motivationsverlust, Konzentrationsschwierigkeiten, schlechtere Stressverarbeitung und Verstärkung bestehender psychischer Probleme aus. 

Warum?  

Weil das Gehirn sich an die Substanz gewöhnt und seine Botenstoffe daran anpasst. Dadurch entstehen Toleranz der Substanz gegenüber, emotionale Instabilität und Kontrollverlust.  

„Intensivere“ Drogen: 

Langfristiger Konsum von „intensiveren“ Drogen löst starke Abhängigkeit, schwere Angststörungen und Panik, Depressionen, Reizbarkeit und Aggression, Realitätsverlust und psychotische Episoden und Flashbacks, Gedächtnisprobleme und Konzentrationsschäden aus. 

Warum? 

Weil diese Substanzen viel tiefer in die Neurochemie eingreifen. Sie verändern stark die Dopamin-, Serotonin- und Stresssysteme. Das kann langfristige oder dauerhafte Schäden verursachen. 

Gibt es Unterschiede zwischen „erfahrenen“ und „unerfahrenen“ Konsumenten beim Konsum von intensiveren Drogen? 

Erfahrung mit schwächeren Drogen macht stärkere Drogen nicht harmloser, weil intensiver wirkende Drogen ganz andere Teile des Gehirns angreifen. Durch dieses Unwissen unterschätzen die Menschen häufig die Risiken. Es heißt dann zum Beispiel „Ich habe Alkohol/Cannabis schon mal probiert, deshalb weiß ich, wie Drogen wirken.“  Aber die Reaktionen auf die Drogen sind unberechenbar. 

Dennoch können „Erfahrene“ weniger heftig reagieren. Das liegt aber nicht an „Abhärtung“, sondern an der psychischen Gewöhnung und der Erwartungshaltung (weniger Panik). Die Risiken bleiben aber gleich. Bei unerfahrenen Konsument*innen können Drogen oft heftiger und unvorhersehbarer anschlagen; meist reagieren sie sensibler und mit stärkerer Überforderung.  

Wichtig ist, dass dies nicht heißt, dass erfahrene Konsument*innen sicherer sind. Sie können genauso gefährliche oder schlechtere Reaktionen bekommen – manchmal sogar schlimmere. 

Wie wirkt sich der Entzug von Drogen auf die Psyche aus? 

Bei „schwächeren“ Drogen kann der psychische Entzug belastend sein, aber diese Belastung meist milder als bei intensiveren Stoffen. Typische Symptome sind Reizbarkeit und Nervosität, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, depressive Verstimmung, starkes Verlangen (Craving). 

Warum? 

Weil schwächer wirkende Substanzen das Belohnungssystem zwar beeinflussen, aber weniger tiefgreifend sind. 

Bei „intensiveren“ Drogen ist der psychische Entzug oft deutlich stärker und länger anhaltend. Typische Symptome sind starke depressive Verstimmungen, Angst und innere Unruhe oder Panik, emotionaler „Crash“, massives Craving, Schlaflosigkeit, Konzentrationsprobleme und bei Halluzinogenen: mögliche Flashbacks oder Wahrnehmungsstörungen.

Warum? 

Weil diese Substanzen tief die Dopamin- und Serotoninsysteme verändern. Beim Entzug fehlt plötzlich die künstliche Stimulation. Das führt zu einen psychischen „Absturz“. 

Was bei beiden gleich bleibt 

Entzug belastet immer die Psyche, egal wie „schwach“ oder „intensiv“ die Substanz war. Typische Gemeinsamkeiten sind emotionale Instabilität, schlechter Schlaf, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und Rückfallverlangen. 

Im zweiten Teil unseres Artikels beleuchten wir die Auswirkung von Drogen auf das Gehirn. Die Beispiel-Drogen bleiben dieselben wie im ersten Teil des Artikels. 

Die Unterschiede der Hirnschäden bei „schwächeren“ und „intensiveren“ Drogen 

Die Hauptunterschiede der Hirnschäden sind die Intensität und Geschwindigkeit der Veränderung, bzw. das Schädigungspotenzial von Blutgefäßen und Nervenzellen sowie die Stärke des Abhängigkeitspotenzials.  

Wichtig ist, dass jede Substanz einzigartig in der Wirkung und den Folgeerscheinungen ist. Es hängt von der Dosis, Häufigkeit und Konsumform (Rauchen, Schnupfen, Spritzen) und der individuellen Anfälligkeit ab. 

Intensität der Dopaminausschüttung und das Suchtpotenzial 

Bei „intensiveren“ Drogen führt der Konsum zu explosionsartigen und massiven Ausschüttungen von Dopamin (teilweise hundert- bis tausendfach über dem Normalwert), das Gehirn wird überflutet und löst dadurch ein intensives Hochgefühl aus, die Suchtgefahr  ist extrem hoch und dies führt zu einer synaptischen10 Veränderung, die das Gehirn extrem auf die Droge konditioniert11.  

Bei „schwächeren“ Drogen führt der Konsum auch zur Dopaminausschüttung, aber sie ist im vergleich deutlich geringer als bei „intensiveren“ Drogen. Das High-Gefühl ist weniger intensiv und der Belohnungseffekt deutlich geringer. Die Abhängigkeit ist vorhanden, aber geringer und sie entwickelt sich langsamer. 

Die Neurotoxizität12 und strukturelle Schäden 

Der Konsum von „intensiveren“ Drogen verursacht oft Gefäßschäden, was das Risiko für Schlaganfälle und Hirnblutungen erhöht. Es kommt schneller zu einem Volumenverlust in wichtigen Gehirnregionen. Vor allem beim Konsum von Crystal Meth wird das Gehirn direkt angegriffen und es werden Nervenenden zerstört.  

Beim Konsum von „schwächeren“ Drogen wird das Gehirn oft weniger direkt angegriffen und die Schäden betreffen eher Funktionen (z.B. Gedächtnis und Konzentration). Zudem kommt es zu keinen Gefährdungen von Gefäßverschlüssen oder Blutungen. Im Jugendalter kann es jedoch noch zu Störungen im Prozess der Entwicklung kommen. 

Akute Risiken und Langzeitfolgen 

„Intensivere“ Drogen haben ein hohes Risiko für akute medizinische Risiken wie Überdosen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Psychosen. Langfristig kann es zu massiven Schäden der kognitiven Leistungsfähigkeit kommen. 

„Schwächere“ Drogen haben ein geringeres akutes Risiko (keine tödliche Überdosis). Langfristige Risiken kommen eher schleichend und betreffen Motivations- und Konzentrationsstörungen und Atemwegserkrankungen (z.B. beim Rauchen). 

Wichtig ist: Die Begriffe „schwächere“ und „intensivere“ Drogen sind umstritten, da beide Arten je nach Konsum extreme Schäden anrichten können. 

Jede Droge wirkt anders. 

Drei Beispiel-Drogen und ihre Wirkung auf das Gehirn. 

Cannabis

Cannabis greift ein ins Gedächtnis und Lernen, Koordination, Belohnungssystem, Appetitregulierung.  

Es verursacht langfristige Veränderungen und Schäden an: 

  • der Hirnstruktur: Bei regelmäßigem und frühem Konsum können sich strukturelle Veränderungen im Gehirn zeigen. 
  • dem Hippocampus:13 Er ist zuständig für Gedächtnis und Lernen; er wird kleiner oder entwickelt sich nicht vollständig, wenn man schon früh anfängt zu konsumieren. 
  • dem präfrontalen Kortex:14 Er ist für die Entscheidungsfindung und Impulskontrolle da; er wird ebenfalls kleiner oder entwickelt sich nicht vollständig, wenn man schon früh anfängt zu konsumieren. 

Funktionelle Beeinträchtigung: Es kann zu Störungen der Aufmerksamkeitsspanne kommen; diese Probleme können auch noch lange nach dem Konsum bestehen bleiben. Zudem gibt es einem Hirnstoffwechsel und der Stoffwechsel wird verändert. Die Dopaminproduktion kann gemindert sein, was sich auf Motivation und Stimmung auswirkt. 

Besondere Gefährdung im Jugendalter: Das Gehirn entwickelt sich bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr. Cannabis kann dies stören und langfristige Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung haben.  

Erholungspotenzial: Das Gedächtnis und die Konzentration können sich eventuell nach Wochen und Monaten nach absetzen teilweise erholen, das hängt aber von der Dauer, Intensität und Alter des Konsumenten ab. 

Kokain 

Kokain schädigt funktionell und strukturell. Die Schäden sind oft mit denen eines beschleunigten Alterungsprozesses vergleichbar. 

Wie das Gehirn bei kurzfristigem Konsum auf Kokain reagiert

Der Konsum beeinflusst die Konzentration wichtiger Neurotransmitter15, der Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen (Synapsen). 

Blockierte Wiederaufnahme 

Kokain blockiert den Transporter, der eigentlich für die Wiederaufnahme von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin in die Nervenzellen verantwortlich ist. 

Es kommt zum Dauerfeuer-Effekt: Dadurch sammeln sich diese Neurotransmitter im synaptischen Spalt10 an. Das führt zu einer massiven Überstimulation der nachfolgenden Nervenzellen und löst den intensiveren kurzen Rausch aus (Euphorie, gesteigerte Energie, Wachheit und Selbstvertrauen).  

Vasokonstriktion16 führt zu einer Blutgefäßverengung im ganzen Körper. Die führt zu einer Reduzierung in der Blutzufuhr und Sauerstoffversorgung im Gehirn. 

Langfristige Hirnschäden und Folgen 

Kokainkonsum bedeutet ein verfünffachtes Risiko für Schlaganfälle und Hirnblutungen, vor allem bei jüngeren Menschen (unter fünfzig Jahren) wegen der gestörten Blutzufuhr durch die verengten Blutgefäße.  

Der Abbau von Nervenzellen kann zum direkten Absterben von Gehirnzellen führen. 

Strukturelle Veränderungen treten auf: Chronischer Konsum führt zu Veränderung wie z.B., dass die Hirnrinde, vor allem im Stirnbereich, dünner wird. Schon nach einmaligem Konsum entstehen mehr Dornfortsätze17.  

Dieser Bereich ist wichtig für die Planung und Entscheidungsfindung. 

Es kommt zu einer veränderten Hirnfunktion: Die Kommunikation zwischen den Hirnregionen wird gestört. Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Impulskontrolle und Entscheidungsfähigkeit werden beeinträchtigt. 

Gehirnalterung ist ein weiteres Resultat des Kokainkonsums: Das Gehirn von Abhängigen altert schneller als das von Nicht-Konsument*innen. 

Das Hauptproblem ist jedoch, dass das Kokain zu Verengung der Blutgefäße und zum Tod der Zellen führt.  

Crystal Meth 

Crystal Meth verändert das Nervensystem und die Gehirnchemie; dies führt zu einer Überstimulation des Belohnungssystems. 

Kurzfristige, akute Auswirkungen: Dopamin, Noradrenalin und Serotonin  

Der Dopamin-Rausch steigert das Lustempfinden, die Motivation und Bewegung und verursacht ein 12-mal intensiveres Belohnungsempfinden als Essen oder Sex. Der Rauschzustand ist intensiver und langanhaltender. Normalerweise recyceln Zellen Dopamin, aber Meth zwingt die Zellen, es freizusetzen und verhindert die Wiederaufnahme von Dopamin.  

Das Noradrenalin aktiviert den Kampf- und Fluchtmodus, steigert die Herzfrequenz und den Blutdruck. Der Rausch führt zu Wachheit und Energie. 

Das Serotonin reguliert die Stimmung, den Schlaf und Appetit. Die Ausschöpfung der Serotoninspeicher trägt zu Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit bei. 

Langfristige Auswirkungen und Schäden 

Chronischer Konsum führt zu dauerhaften Veränderungen und Schäden im Gehirn, weil die Nervenzellen durch die Überstimulation und neurotoxische, Effekte geschädigt oder zerstört werden. Chronischer Konsum von Crystal Meth kann außerdem folgende Auswirkungen auf den Organismus haben:

  • Neurotoxizität: Meth schädigt direkt Nervenzellen, insbesondere die Enden der Nervenzellen (Axone), die für die Dopamin- und Serotoninübertragung wichtig sind.   
  • Dopamin System-Dysfunktion: Dopamin-Speicher werden erschöpft und Dopamin-Transporter (die für das Recyceln zuständig sind) geschädigt. Das führt dazu, dass Konsumenten ohne Droge keine Freude mehr empfinden können (Anhedonie), antriebslos und depressiv werden.  
  • Strukturelle Veränderungen: Der Konsum kann zu strukturellen Hirnschäden führen, vergleichbar mit den Auswirkungen einer traumatischen Hirnverletzung. Bei Betroffenen sind Bereiche wie der Hippocampus (Gedächtnis) und der präfontale Kortex (Entscheidungsfindung, Planung und Impulskontrolle) betroffen. 
  • Gliazellen18 Schädigung: Sie unterstützen und schützen das Gehirn. Wenn sie beschädigt werden, beeinträchtigt das die Kommunikation zwischen den Nervenzellen. 

Typische Symptome nach dem Absetzen von Crystal Meth sind die Unfähigkeit, Freude zu empfinden, Depression, Antriebslosigkeit und das Verlangen von Drogen. Das bezeichnet man als Teil der „Healing Phase“. 

Viele Schäden, insbesondere der Dopamin-Transport, können wieder heilen, was aber oft erst Monate später beginnt und ein Jahr oder länger dauern kann. Manche Schäden bleiben für immer. 

Abschließend lässt sich sagen, dass jede Substanz eine unterschiedlich starke Auswirkung auf sowohl Psyche als auch Gehirn hat und nicht unterschätzt werden sollte. 

Hannah Flüchter & Felice Kamzol

BEGRIFFSERKLÄRUNGEN: 

1Botenstoff: Eine chemische Substanz, die Informationen zwischen Zellen, Geweben und Organen weiterleitet und die Kommunikation im Körper ermöglicht.  

2Dopaminsystem: ein komplexes Netzwerk von Nervenbahnen, das Botenstoff nutzt, um Signale weiterzuleiten. 

3Serotonin: ein Neurotransmitter & Gewebehormon, das als Botenstoff im Körper wirkt. 

4GABA (Gamma-Aminobuttersäure): ein hemmender Neurotransmitter im Gehirn, der eine beruhigende und entspannende Wirkung hat. 

5Noradrenalin: ein Botenstoff und Stresshormon, das im Körper als Reaktion auf Stress oder Gefahr den Blutdruck erhöht und den Puls beschleunigt. 

6Euphorie: ein Zustand intensiver Freunde und Begeisterung, der als „Hochgefühl“ oder „Hochstimmung“ beschrieben wird. 

7Stimulanzien: ein Wirkstoff, der anregend auf die Körperfunktionen wirkt. Im engeren Sinn sind damit Substanzen gemeint, die anregend auf das Nervensystem wirken. 

8Halluzinogene: psychoaktive Substanzen, die die Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle verändern und zu Halluzinationen führen können. 

9Neutrotransmittersysteme: chemische Botenstoffe (Neutransmitter), die Signale zwischen Nervenzellen über synaptische Spalten übertragen, um die Kommunikation im Nervensystem zu ermöglichen. 

10Synapse und Synaptischer Spalt: die Kontaktstellen, mit denen Nervenzellen miteinander kommunizieren. Es gibt eine Empfänger- und eine Senderzelle. Zwischen ihnen befindet sich ein kleiner Spalt, der synaptische Spalt. Die Zellen schicken durch elektrische Impulse Botenstoffe hin und her. 

11konditioniert: bedeutet, dass ein Zustand oder eine Reaktion durch einen Lernprozess erworben oder angepasst wurde. 

12Neurotoxizität: bezeichnet die schädliche Wirkung einer Substanz auf das Nervensystem. 

13Hippocampus: eine wichtige Gehirnstruktur, die für Lernen und das Gedächtnis zuständig ist. Er kann Dinge vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis übertragen. 

14präfrontaler Kortex: der vorderste Teil des Frontallappens. Er ist das zentrale Zentrum für höhere kognitive Funktionen wie Entscheidungsplanung, Impulskontrolle und Planung. 

15Neurotransmitter: chemische Botenstoffe, die elektrische und chemische Signale zwischen Nervenzellen übertragen. 

16Vasokonstriktion: der medizinische Fachbegriff für Gefäßverengung.  

17Dornforsatz: kleine Ausstülpungen, auf denen sich die Kontaktstellen (Synapsen) zu den anderen Nervenzellen hauptsächlich befinden. 

18Gliazellen: Unterstützerzellen im Nervensystem, die Nervenzellen helfen, ihre Funktion richtig auszuführen. 

Quellen für den ersten Teil: 

https://irp.nida.nih.gov/wp-content/uploads/2019/12/NIDA_DrugsBrainsAddiction_2018.pdf

https://gesund.bund.de

https://www.who.int/publications/i/item/neuroscience-of-psychoactive-substance-use-and-dependence

https://www.dasgehirn.info/entdecken/drogen

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/drogen-und-sucht.html

https://dassuchtportal.de

https://www.drugcom.de

https://www.bioeg.de

https://nida.nih.gov

https://www.who.int/news/item/09-02-2025-who-updates-guidelines-on-opioid-dependence-treatment-and-overdose-prevention

https://www.dhs.de

https://nida.nih.gov/publications/drugfacts/understanding-drug-use-addiction

https://nida.nih.gov/publications/drugfacts/understanding-drug-use-addiction

https://www.who.int/teams/mental-health-and-substance-use/overview

Quellen für den zweiten Teil: 

https://www.drugcom.de

https://www.aerzteblatt.de

https://www.deutschesgesundheitsportal.de

https://www.weed.de

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de

https://www.dak.de/dak/leistungen/darum-dak_792?utm_source=bing&utm_medium=cpc&utm_campaign=0000_BR_Brand&utm_id=399381235&utm_content=1162184550575367utm_term%253Ddak+gesundheit+online&msclkid=46efaa6fc8221cd8cfb5c346352a98f2&utm_term=dak+gesundheit+online,

https://www.wissenschaft.de

https://www.netdoktor.de

Fotos:

https://pixabay.com/de/photos/sucht-verlangen-gier-abhängig-1687771

https://pixabay.com/de/photos/gehirn-hirn-biologie-anatomie-2676370

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