Zocken für eine bessere Welt
Wie Videospiele uns auf Klimawandel und Umweltzerstörung aufmerksam machen
Wir verbringen immer mehr Zeit in digitalen Welten auf dem Handy, der Konsole oder dem PC. Was viele zuerst nicht bemerken: Immer mehr Spiele nutzen ihre Reichweite, um wichtige Botschaften zu vermitteln. Themen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung oder Artensterben finden inzwischen ihren Platz in Games, die eigentlich zur Unterhaltung gedacht sind. Als Beispiel sollen hier drei Spiele vorgestellt werden, die besonders eindrucksvoll zeigen, wie digitale Welten zu Botschaftern für Nachhaltigkeit werden.
A Crab’s Treasure – Eine Krabbe im Meer aus Plastik
In diesem bunten Action-Abenteuer spielt man eine kleine Krabbe, die sich in einer verschmutzten Unterwasserwelt durchschlagen muss. Statt in einer Muschel zu leben, versteckt sie sich in weggeworfenem Müll. Darunter finden sich Plastikbecher, Dosen oder alte Zahnbürsten. Was erst spielerisch und witzig wirkt, hat eine ernste Botschaft: Unsere Ozeane sind voller Müll und Tiere müssen sich daran anpassen, ob sie wollen oder nicht. Das Spiel macht klar, dass die Verschmutzung unter Wasser längst Teil der Realität geworden ist und dass sie uns alle etwas angeht. Dieses Gameplay zeigt ganz nebenbei, wie dramatisch die Situation in echten Ozeanen ist. Millionen Tonnen Plastik landen jedes Jahr im Meer. Tiere verwechseln Müll mit Nahrung oder nutzen ihn, weil ihnen nichts anderes übrigbleibt.
Das Spiel schafft es, ein Lächeln auf unser Gesicht zu bringen und uns dabei gleichzeitig klarzumachen, wie schlimm die Realität für Meereslebewesen aussieht. Genau das macht es zu einem perfekten Beispiel dafür, wie Games Umweltprobleme sichtbar machen können.
Endling – Extinction Is Forever
In Endling spielt man die letzte Fuchsmutter einer beinahe ausgestorbenen Art. Auf der Suche nach Nahrung für ihre Jungen wandert sie durch eine zerstörte Welt, die stark vom Menschen geprägt ist.
Die Botschaft ist emotional und direkt: Wenn die Natur zerstört wird, verlieren Tiere ihren Lebensraum und verschwinden letztlich für immer.
Das Spiel zeigt eindrucksvoll, wie sich Umweltverschmutzung, Abholzung und Klimawandel auf Tiere auswirken. Man fühlt die Verantwortung mit jedem Schritt. Es zeigt das Artensterben über Gefühle. Man möchte die kleinen Fuchsbabys beschützen und spürt direkt, welche Folgen die Umweltzerstörung haben kann.
Viele Spiele machen uns mächtig, wir spielen die Helden, aber Endling macht uns verletzlich. Und genau dadurch bleibt das Thema lange im Gedächtnis.
Alba – A Wildlife Adventure
Alba erzählt die Geschichte eines Mädchens, das den Sommer auf einer Mittelmeerinsel verbringt. Dort entdeckt es bedrohte Tiere, rettet verletzte Vögel, sammelt Müll ein und kämpft gegen die Zerstörung der Natur seiner Heimat.
Das Besondere: Alba ist kein düsteres Spiel, eher zeigt mit viel Wärme und Hoffnung, wie kleine Taten Großes bewirken können. Alba beweist, dass Umweltschutz nicht immer riesige Aktionen braucht. Es sind kleine Schritte, die den Unterschied machen und jeder von uns kann damit anfangen. Das Spiel motiviert, ohne Druck zu machen, und macht uns bewusst: Engagement fängt im Alltag an. Egal, wie klein die Tat ist, sie macht einen Unterschied.
Warum solche Spiele wichtig sind
Diese drei Games haben zwar alle unterschiedliche Spielstile, doch ihre Botschaft ist dieselbe:
Unsere Welt ist verletzlich – und wir alle entscheiden mit, wie sie in Zukunft aussieht.
In Videospielen erleben wir die Folgen von Umweltzerstörung hautnah. Das macht sie so wirkungsvoll. Statt nur darüber zu lesen, fühlen wir im Spiel, was Klimawandel und Verschmutzung bedeuten. Und vielleicht beginnen wir dann auch außerhalb des Bildschirms, unsere Welt ein wenig besser zu behandeln.
Seraphine Brückner
Bild: Seraphine Brückner
