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Haie 

Allgemeine Informationen

Schon seit 400 Millionen Jahren schwimmen Haie durch die Meere und gehören zu den ältesten Tiergruppen. Sie sind Wirbeltiere und gehören zur Klasse der Knorpelfische. Knorpelfische sind eine Überklasse der Wirbeltiere und zu ihnen gehören über 500 Haiarten, über 630 Rochenarten und etwas mehr als 55 Seekatzenarten. Anders als Knochenfische tragen die Haie keine Schuppen auf der Haut, sondern winzige Hautzähnchen, die aus demselben Material bestehen wie ihr Gebiss. Die Struktur der Haihaut reduziert den Strömungswiderstand, das lässt den Hai schneller schwimmen. Die Haut von Haien fühlt sich wie Sandpapier an. Wenn man also von einem Hai einmal zufällig gestreift wird, hinterlässt er höchstwahrscheinlich eine kleine Schürfwunde an der Haut. Im Gegensatz zu anderen Fischen besitzen Haie keine Schwimmblase. Das ist ein Organ der Knochenfische, das dem Fisch dazu dient, sein Gewicht dem des umgebenden Wassers anzugleichen. Deshalb müssen Haie konstant in Bewegung bleiben, um nicht zum Grund zu sinken. 

Ernährung 

Die größten Haie ernähren sich von Plankton. Walhaie und Riesenhaie filtern mit ihren Kiemen Plankton aus dem Wasser. Die meisten anderen Haie sind im Gegensatz dazu Räuber und ernähren sich von Fischen, Tintenfischen, Robben, See-Elefanten und vielem mehr. 

Verhalten 

Haie sind perfekt angepasste Jäger mit außergewöhnlich entwickelten Sinnen, wobei nur wenige Arten wie Walhaie und Riesenhaie friedlich sind und sich von Plankton ernähren. Ihr Geruchssinn ist so ausgeprägt, dass das Riechzentrum bis zu zwei Dritteln des Gehirns ausmachen kann, wodurch sie auch aus großer Entfernung noch winzigste Duftspuren im Wasser wahrnehmen und fast blind ihre Beute aufspüren können. Zusätzlich erkennen Haie mit ihrem Gehör die Geräusche von kranken oder verwundeten Fischen und können wegen der Geschmackssinneszellen, die über den gesamten Körper verteilt sind, den Geschmack der Beute sogar durch Berührung wahrnehmen. Ihre Augen sind ungefähr zehnmal so lichtempfindlich wie die des Menschen, was es ihnen ermöglicht, selbst in größter Tiefe und Dunkelheit zu sehen und Farben wahrzunehmen. Die wichtigste Waffe der Haie sind ihre Zähne, die ein Leben lang nachwachsen; dabei ist ihr Oberkiefer äußerst beweglich, weil er nicht fest mit dem Schädel verbunden ist, was es ihnen ermöglicht, beim Zubeißen den Kiefer weit nach vorne zu schieben. 

Haiarten 

Haie werden in zwei große Gruppen unterteilt: Haie mit Analflosse und solche ohne Schwanzflosse. Diese Gruppe unterteilt man nochmal: Engelshai, Sägehaiartige, Dornhaiartige, Hexaniformes, Stierkopfhaiartige, Ammenhaiartige, Makrelenhaiartige und Grundhaie.  

Hai-Lights 

Der größte und schwerste Hai und Fisch der Welt ist der Walhai. Er wird bis zu ungefähr 18 Meter lang und kann mehr als 15 Tonnen wiegen. Der kleinste Hai der Welt wird dagegen nur 16 cm groß, und zwar ist das der Zwerg-Laternenhai.  

Nicht alle Haie benutzen ihre Zähne, um ihre Beute zu erledigen. Der Fuchshai benutzt seine Schwanzflosse dafür. Der Fuchshai kann 3,5 bis 7,5 Meter lang werden, wobei der lange obere Lappen der Schwanzflosse so lang wie die gesamte Körperlänge sein kann.  

Zum Schluss kommen wir zum ältesten Hai der Welt. Zum Vergleich: Der weiße Hai kann über 70 Jahre alt werden. Verfünffacht man dieses Alter, ist man nicht mal in der Nähe des ältesten Haies. Der Grönlandhai kann bis zu 500 Jahre alt werden. Grund dafür ist sein langsamer Stoffwechsel, der durch kalte Wassertemperaturen begünstigt wird, und seine Fähigkeit, DNA-Schäden effizient zu reparieren, was sein Leben verlängert. 

Sind Haie gefährlich? 

Menschen fürchten sich oft vor Haien, doch diese Angst ist meist unbegründet. Es ist sogar wahrscheinlicher, von einem Menschen als von einem Hai gebissen zu werden. Tatsächlich gelten Haie grundsätzlich nicht als gefährlich. Gefährlich sind eher die Missverständnisse zwischen Mensch und Tier. Besonders Surfer werden manchmal für Beute gehalten, weil sie im Wasser großen Schildkröten oder Seelöwen ähneln. Die meisten Haiunfälle enden jedoch nicht tödlich, da es sich oft nur um Test- oder Warnbisse handelt. Von den mehr als 350 Haiarten sind weniger als zehn überhaupt dafür bekannt, Menschen ernsthaft zu gefährden. 

Warum Haie wichtig sind 

Haie sind für das ökologische Gleichgewicht der Meere von entscheidender Bedeutung, da sie als Spitzenprädatoren eine Schlüsselrolle im Ökosystem einnehmen. Durch ihre Jagd auf kranke, schwache oder alte Tiere regulieren sie die Bestände ihrer Beutearten und tragen dazu bei, dass diese Populationen gesund und stabil bleiben. Dies verhindert eine unkontrollierte Vermehrung einzelner Arten und sorgt dafür, dass das ökologische Gleichgewicht gewahrt bleibt. Darüber hinaus haben Haie einen indirekten Einfluss auf andere Teile des Ökosystems. Indem sie Raubfische jagen, die kleinere, algenfressende Fische bedrohen, fördern sie den Erhalt dieser wichtigen Arten. Das wiederum schützt Korallenriffe, weil die Algenfresser verhindern, dass Algen die Korallen überwuchern. Haie stabilisieren somit das gesamte marine Ökosystem und helfen, es widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einflüssen wie Klimawandel oder Umweltverschmutzung zu machen. Der Schutz der Haie ist deshalb nicht nur für die Meeresumwelt, sondern auch für den Menschen von großer Bedeutung. Ein Verlust dieser Tiere könnte das Gleichgewicht der Ozeane stören und weitreichende Auswirkungen auf Fischbestände, Küstenökosysteme und letztlich auf die globale Nahrungsversorgung haben. Haie sind also ein unverzichtbarer Bestandteil gesunder Meere und leisten einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren unseres Planeten. 

Kai Kruse 

Quellen:

https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-hai-100.html#Haiarten

https://www.tierchenwelt.de/funfacts/tierische-rekorde/936-rekorde-haie.html

https://www.sharks.org/species

Fotos:

https://pixabay.com/de/photos/walhai-hai-aquarium-wasser-rachen-281497

https://pixabay.com/de/photos/hai-haifische-meer-ozean-wasser-3347787

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