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Im Schatten der Berliner Mauer  

Wir gehen zurück in das Jahr 1961. Der 12. August ist der Tag, der vielen, vielleicht auch euren Eltern oder Großeltern, im Kopf geblieben ist.  

Im Ministerrat der DDR (Deutsche Demokratische Republik) wird ein Beschluss gefasst: Es soll verhindert werden, dass Fluchtbewegungen in Richtung der BRD (Bundesrepublik Deutschland) gelingen. Am hölzernen Pult, mit Blick in Richtung Presse, sitzt Walter Ulbricht und sagt die Worte, um die später noch große Diskussionen entstehen werden: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“ Noch in der gleichen Nacht wird zwischen Ost- und West-Berlin der Stacheldraht gezogen. In nur wenigen Tagen entsteht der „Eiserne Vorhang“, welcher nicht nur Berlin in der Hälfte trennt, sondern sich über nahezu 168 km erstreckt. Wer nun im Osten ist, kann nicht mehr zurück in den Westen. Familien und Kinder, Freunde und Angehörige werden voneinander getrennt und haben keine Möglichkeit mehr, die andere Seite zu erblicken.  

Das Theaterstück „Im Schatten der Berliner Mauer“ inszeniert aus der Sicht von Zeitzeugen diese Situation und ermöglicht Schüler*innen und Jugendlichen einen tieferen Einblick in die damalige Zeit. Die Handlung folgt dem siebzehnjährigen Mark, der in Westberlin aufgewachsen ist und noch nie die andere Seite der Stadt gesehen hat. Eines Tages packt es ihn und er beschließt, gegen den Willen seiner Mutter, mit einigen Freunden die andere Seite der Stadt zu besuchen. Dies war nur für die Bürger der westlichen Seite der Stadt möglich, wurde streng von den Grenzkontrollen überwacht und war ebenso stark von den Möglichkeiten eingegrenzt. Höchste Priorität war, Spionage, Sabotage und Flucht zu verhindern. Auf der anderen Seite Berlins lernt Mark unerlaubt ein Mädchen kennen und so kommt die Kettenreaktion erst ins Rollen…  

Wenige Tage später fällt die Mauer, Deutschland ist nach langer Zeit wieder vereint, aber für Mark gibt es nun keinen Grund mehr zu feiern.  

„Im Schatten der Berliner Mauer“ ist fiktional, doch spiegelt es die realen Bedingungen der damaligen Geschichte wider.  

Das Theaterstück wurde von Ingrid Amelung konzipiert und im Laufe der Jahre gemeinsam mit der Theater-AG der Realschule Broich in Mülheim an der Ruhr erarbeitet. Es wurde bereits mehrfach in den Jahren vor der Corona-Pandemie aufgeführt und 2024 in einer neuen Fassung wieder aufgenommen. Bereits in seinen ersten Aufführungsphasen erhielt das Stück mehrfach Auszeichnungen im Rahmen des “Europäischen Wettbewerbs.” 

Nun geht es in die nächste Runde: „Im Schatten der Berliner Mauer” soll verfilmt und in den Kinos ausgestrahlt werden. Ein besonderer Fokus, so die Produzenten, liegt auf der Widerspiegelung realer Begebenheiten und möglichst detailgetreuer Nachbildung von Emotionen und Gefühlen, um der heutigen Generation den bestmöglichen Einblick in diesen Teil der deutschen Geschichte zu verschaffen. Ein besonderes Beispiel dafür sind die Originaluniformen aus der DDR, die auch in den Aufführungen zu sehen waren.  

Das große Anliegen aller Beteiligten ist, dass solche Themen nicht einfach in den Hintergrund geraten und dass sie sich in Zukunft nicht wiederholen sollen. 

Maximilian Schubert 

Foto: privat

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