Gedanken einer Gestalterin
Aus eigener Erfahrung kann ich als kleiner Artist sagen, dass es nicht gerade angenehm ist, selbst davon betroffen zu sein, wie das eigene Werk durch eine KI überarbeitet wurde und dann als das Werk eines anderen betitelt wird. Artisten wie ich stecken so viel Herzblut in jeden einzelnen Strich, was eine KI nicht ausdrücken kann. Wir freuen uns, wenn wir unsere eigenen Fortschritte sehen, die wir in den letzten Jahren vollbracht haben.
Doch so mancher Mensch voller Geldgier und Egoismus stiehlt unsere Werke, unser Herzblut und überarbeitet sie mit einer KI. Mein ,,Werk“ oder auch ,,Herz“ wird weiter verkauft, ohne auch nur ein Wort von mir zu erwähnen. Wie grauenhaft es ist mitanzusehen, wie mein Herz überarbeitet wird und mehr Beachtung bekommt als das wahre Herz, das Original. Meine Fehler wurden überarbeitet, meine Strichführung verfeinert, Farbtropfen wurden entfernt. Was zurückbleibt, ist zwar mein Werk. Mein Herz jedoch wurde entfernt.
Ich bin sauer, aber auch traurig, denn was die KI erschuf, ist nicht nur eine Verbesserung meiner selbst. Die KI macht auch meinen Progress nach all den Jahren zunichte. Ich weiß nicht genau, was ich nun von der KI halten soll. Ich bin verwirrt. Werde ich von der KI lernen oder zieht sie mich runter, bis ich nie mehr zeichnen werde?
Text und Bild: Leyla Burghardt, BGG21